Da für den 25sten und 26sten Juli sonnige und sehr heisse Tage vorhergesagt wurden, war meine erste spontane Idee, endlich meinen gewonnen Hotel-Restaurant-Gutschein in Davos einzulösen und so
meine noch offene Rechnung mit der letztjährigen Gigathlon-Velo-Strecke zu begleichen. Also ging es an diesem herrlichen Donnerstagmorgen mit dem Rennrad von Davos los Richtung Wiesen, runter
nach Alvaneu, über Bergün hoch zum Albulapass. Von dort dann runter ins Engadin nach La Punt und weiter nach Zernez. Mittlerweile war es 12:30 und perfekte Zeit für ein Mittagessen. Die Pause hab
ich auch noch genutzt, um den Meteo-Radar zu konsultieren, da auf der Engadiner Seite Richtung Flüelapass ziemlich schwarze Wolken aufgezogen sind - soviel zum Thema sonniger und heisser
Tag...
Um 13:15 bin ich dann unschlüssig in Zernez los. Ok dachte ich, erstmal nach Susch und dann schau ich weiter. 20 Minuten später bin ich dann zum Flüelapass abgebogen, mit dem Hintergedanken, dass
ein Postauto um 14:00 in Zernez losfährt und ich sonst immer noch irgendwo einsteigen könnte. Zwei Kurven später kamen dann aber die ersten dicken Tropfen vom Himmel, übergehend zu heftigem
Starkregen und Gewitter. Also wieder zurück nach Susch in ein Restaurant, um ins Trockene zu kommen. Leider habe ich meine Regenjacke, welche ich normal IMMER mitnehme, auf Grund der
Wetterprognose dummerweise im Auto gelassen. Nach 30 Minuten hat der Regen dann nachgelassen aber der Himmel war immer noch dunkel und grau Richtung Flüelapass. Somit musste ich entscheiden, ob
ich nun das Postauto nehme, welches schon Richtung Susch unterwegs war oder doch mit dem Velo über den Flüelapass fahre. Ich hab mich dann dafür entschieden, mit dem Velo zu fahren, um endlich
mit mir und dem letztjährigen Gigathlon Frieden schliessen zu können.
Bis auf ein paar kleine Tröpfchen blieb es dann auch trocken bis ca. 10 Minuten vor Passhöhe - wieder heftigster Regen und Donner. Ohne Halt und Passfoto ging es direkt runter nach Davos, wo ich völlig nass und durchgefroren ankam und um die Badewanne im Hotel wirklich froh war. Die Tour über ca. 110 km und 2600 Hm habe ich dann mit einem feinen 4-Gang-Menü am Abend im Hotel abgeschlossen.
Am nächsten Tag bin ich dann (natürlich nach ausgiebigem Frühstück) noch auf eine kleine kurze Velorunde ins Sertig-Dörfli und anschliessend mit der Parsennbahn auf`s Weissfluhjoch. Eigentlich hatte ich eine Laufrunde zum Strelapass geplant aber leider war der eine Teil gesperrt. Also bin ich auf den Weissfluhgipfel gelaufen und hab dort noch ein wenig die Aussicht genossen.
Wohl noch euphorisch von den zwei schönen Tagen in Davos, habe ich dann am Sonntag gleich die zweite spontane Idee in die Realität umgesetzt, ein Hotel in Cannobio gebucht und mich zur Seeüberquerung von 3.8 Kilometern am Lago Maggiore für den 1. August angemeldet. Erst danach habe ich mal auf Google Maps nachgesehen, wo Dirinella und Brissago überhaupt so genau liegen und festgestellt, dass da schon noch ein ganz schön langes Stück Wasser dazwischen ist - tja, heisst ja auch nicht umsonst Seeüberquerung und 3.8 Kilometer sind nun mal 3.8 Kilometer, egal ob zu Lande oder im Wasser ;-)
Am Morgen des ersten Augusts stand ich dann also da in Brissago am See und hab auf die andere Seite rüber geschaut: hmmm, schon noch eindrückliche Strecke. Auch die Überfahrt mit dem Boot hat diesen Eindruck noch bestätigt. Aber einmal im Wasser und angefangen zu schwimmen, spielt das dann keine Rolle mehr. Dann bin ich in meinem Element und darauf konzentriert, den Fixpunkt auf der anderen Seeseite immer wieder ins Blickfeld zu bekommen. Nach 1:08:06 bin ich dann in Brissago aus dem Wasser gestiegen und war eigentlich ein bisschen enttäuscht, dass es schon fertig war. Es hat wirklich sehr viel Spass gemacht - also absolut gute Voraussetzungen für den nächsten Schritt zur Langdistanz!
Da es am Morgen so gut lief, bin ich später in Cannobio noch auf eine schöne 8 km lange Laufrunde. Tags darauf hatte ich eine Velotour ins Valle Cannobina und weiter ins Centovalli nach Ascona geplant. Leider musste ich nach 20 km kurz vor Malesco umkehren, da es angefangen hat zu regnen und die schwarzen Wolken ringsrum mit Donner in der Ferne schon die nächsten Gewitter ankündigten. Somit muss diese schöne Tour halt noch ein wenig warten...
Kommentar schreiben