So, nun ist sie da die Wettkampfsaison 2022 und damit das letzte Jahr in der AK 45-49.
Mit grosser Freude aber auch kleiner Anspannung bin ich Ende April zu einer 2-wöchigen italienischen Trainings-Wettkampf-Urlaubsrundreise aufgebrochen. Nach sechs Stunden Fahrt hatte ich
Riccione und die Adria und somit mein erstes Ziel erreicht. Natürlich ging es sofort an den Strand und ans Meer, welches mit ca. 15 Grad doch recht kalt war und der frische Wind tat sein übriges
dazu. Ansonsten sah hier alles sehr entspannt aus - wenig Leute und die Liegestühle die sich hier sonst aneinanderreihen, befanden sich alle noch im Winterschlaf.
Am Freitag ging es dann auf eine gemütliche Rennrad-Ausfahrt mit 80km und 700Hm. Zuerst bin ich einen kleinen Teil der Wettkampf-Radstrecke abgefahren, welche wirklich einen sehr schlechten Belag hatte und man froh sein muss, wenn man sich da keinen Platten am Renntag einholt. Auf dem Rückweg bin ich deshalb dann nach Süden auf die SS16 abgebogen. Der Belag war hier zwar besser aber es gab auch deutlich mehr Verkehr. So ging es bis zur Hafenstadt Pesaro und von dort die Strada Panoramica hinauf, von welcher man zur Rechten immer einen tollen Blick auf Küste und Meer hatte und zur Linken weitläufig ins Landesinnere und das Naturschutzgebiet des Monte San Bartolo schauen konnte. Bevor es am Schluss wieder nach unten Richtung Cattolica ging, gab es noch einmal eine herrliche Aussicht auf die gesamte Strandlänge bis nach Rimini.
Der nächste Tag war dann der Wettkampfvorbereitung gewidmet. Zuerst wurde eine 25km lange Probefahrt mit dem Triathlonrad bis nach Rimini gemacht. Auch hier sehr viel Verkehr, Baustellen und sehr schlechter Belag und man möchte sich gar nicht vorstellen, wie es hier im Hochsommer und während der Ferienzeit zugeht. Wieder zurück im Hotel machte ich mich auf zum Probeschwimmen im mittlerweile ca. 16 Grad warmen Meer. Da es für mich der erste Wettkampf im Meer und im Salzwasser werden sollte, war ich deshalb doch ziemlich nervös. Nach in paar Minuten und einem kräftigen Schluck Meerwasser, ging es dann doch recht gut und auch die Nasennebenhöhlen waren nach dieser Schwimmeinheit gut mit Salzwasser durchgespült - soll ja bekanntlich ganz gesund sein... Somit legte sich die Nervosität etwas und ich konnte mich wie gewohnt verpflegen und etwas Richtiges essen. Nach dem akribischen bekleben des Rades und des Helmes mit den Startnummern und des Zurechtlegens aller notwendigen Wettkampfutensilien für den nächsten Tag, ging es dann auch schon bald ins Bett.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen führte der Weg erstmal zum Check-In der Wechselzone. Den 1.5km langen Rückweg nutzte ich, um die Schwimmstrecke noch einmal vom Strand aus zu begutachten. Das Meer war ruhig und flach und die Bojen gut sichtbar. Mit einem positiven Gefühl spazierte ich zum Schwimmstart. Insgesamt verlief das Schwimmen auf den 1.9 Kilometern ganz gut und ich konnte sogar zwei Quallen unter mir beobachten. Auch der Wechsel aufs Rad war fürs erste Mal wieder ganz ok. Zum Glück hat sich auf der ersten Runde der Radstrecke rausgestellt, dass nicht die komplette Strecke diesen schlechten Belag hatte und es auch schöne lange Abschnitte ohne Schlaglöcher o.ä. gab, auf denen man entspannt in die Pedale treten konnte. Froh ohne technischen Defekt die 90 Kilometer durchgekommen zu sein, ging es wieder in die Wechselzone und in die Laufschuhe. Eigentlich hiess die Kategorie ja Aquabike bzw. SwimBike aber hier mussten eben noch die 1.5km ins Ziel gerannt werden - quasi ein "Triathlon light".
Mit dem ersten Platz in meiner AK und vor allem dem dritten Platz Overall war dieser Wettkampf somit ein erfolgreicher "Tag der Arbeit" und ein geglückter Auftakt in die Saison.

Am Montagmorgen folgte einem ausgiebigen Spaziergang am Strand ein ebenso ausgiebiges Mittagsschläfchen und ich konnte mich danach tatsächlich noch zu einer 8.3km Laufeinheit an der Promenade aufraffen. Den restlichen Nachmittag und Abend genoss ich auf dem Balkon meines Hotelzimmers und mit Koffer packen. Naja, eigentlich wurde dieser gar nie richtig ausgepackt, sondern es ging eher darum, alles wieder so an Ort und Stelle zu verstauen, dass der Koffer zu ging. Ausserdem musste das Finisher-Shirt, die Medaille, der neue Badeanzug, die neue Schwimm- und Sonnenbrille und die neuen FlipFlops auch noch irgendwo ein Plätzchen finden.
Gut bepackt fuhr ich am Dienstag um 8:30 von Riccione los mit Ziel Pension Remichhof am Kalterer See. Auch hier erstmal schnell Zimmer beziehen und dann zum See die Wassertemperatur prüfen und schauen, ob meine Schwimmkollegen anwesend oder mittlerweile als schmackhaftes Karpfengericht auf einem Teller gelandet sind.
Die Rennradtour am nächsten Tag viel etwas kürzer aus als geplant und ging vom Kalterer See nach Auer und von dort hoch bis zur Wallfahrtskirche Maria Weissenstein auf 1520 m. ü. M. Wenn es nicht regnerisch sondern warm und die Aussicht auf die Dolomiten gegeben gewesen wäre, hätte es bestimmt mehr Spass gemacht. So hab ich mir eben mit Tee und einem grossen Stück Apfelstrudel eine Freude gemacht und bin anschliessend den gleichen Weg wieder zurück geradelt.
Donnerstag und Freitag gabs eine lockere Lauf- und Schwimmeinheit und eine Rundenbesichtigung der Radstrecke für den Kalterer See Triathlon, wo am Samstag um 14:00 der Startschuss für die olympische Distanz viel. Anders wie im letzten Jahr ging es mir dieses Jahr prima und ich konnte mein persönlich gestecktes Ziel von unter 2:50:00 für diesen Trainings-Triathlon erreichen und bin mit dem 5ten Platz in meiner AK voll und ganz zufrieden. Darum hatte ich mir für Sonntag einen Ruhetag verdient und liess diesen gemütlich mit einem Spaziergang um den See und anschliessendem chillen am See ausklingen.
Die neue Woche startete mit einer verkürzten Velotour - mal wieder... Vom Kalterer See ging es hoch zum Mendelpass und auf Grund sehr dunkler Regen- und Gewitterwolken entschied ich mich, nicht die ca. 100km lange Rundtour auf die andere Seite ins Val di Non zu machen, sondern wieder zurück zur Pension zu fahren und nach einem Powernap lieber die 8km Seerunde unter die neuen Laufschuhe zu nehmen. Und was soll ich sagen, es lief richtig gut und ich hatte wirklich Spass am Laufen!
Eine schöne kleine flache Radrunde mit 55km und 500Hm gab es dann noch am Dienstag (Kalterer See - Auer - Etschtalradweg - Bozen - Eppan - Montiggler See - Eppan - Kalterer See) und anschliessend nochmal eine 30-minütige Schwimmeinheit im See. Damit war der Trainings-Wettkampf-Urlaub dann auch beendet und es ging am Mittwoch wieder zurück in die Schweiz.
Kommentar schreiben